Asanas und Samyama gegen Angst und Ängste

Yoga gegen AngstIn diesem Ratgeber Angst Blog geht es weiter mit Hatha Yoga Tipps gegen Ängste. Hier beschreibt Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, einen speziellen Wirkmechanismus, wie Asanas wirken. Es geht besonders um Samyama – die Konzentration auf Körperteile und ihre Wirkung auf die Psyche. Er sieht die uralten Lehren des Patanjali bestätigt durch moderen Psychologie Studien. Hier die unbearbeitete Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev zum Thema:

Das zweite, was Asanas auch machen, indem wir uns auf bestimmte Körperregionen konzentrieren, hat das auch wieder eine Wirkung auf die Psyche. Da spricht auch Patanjali im 3. Kapitel des Yoga Sutras davon, die so genannten Körper-Samyamas. Manche haben die schon gehört, ich habe sie ja eben bei der Wechselatmung auch angesagt. Wenn man sich regelmäßig auf den Bauch konzentriert, dann bekommt man Zugang zu seiner Körperintelligenz. Das heißt auch, man spürt, was der Körper braucht. Und wenn man das in dieser Subtilität schon spürt, dann braucht der Körper nicht manifeste Ängste zu erzeugen. Man spürt schon vorher etwas. Wenn man sich auf sein Herz konzentriert, versteht man sich selbst und andere besser. Also, Samyama auf Rig-Chakra, Rig-Chakra-Samyama führt zum Verstehen der Natur der Psyche. Und zwar seiner eigenen, wenn man sich auf sein eigenes Herz konzentriert, das ist erst mal wichtig, dann fällt es auch leichter, sich auf andere zu konzentrieren. Und wenn man sich selbst von sich selbst verstanden fühlt, ist das auch schon mal etwas Gutes. Und es ist ein liebevolles, freundliches Verständnis. So wie Antoine de Saint-Exupéry gesagt hat: „Nur wer mit dem Herzen sieht, sieht richtig.“ Ich glaube, das sagt der kleine Prinz irgendwo. Und das klingt erst mal schön, aber viele Menschen haben gar keinen Kontakt zu ihrem Herzen. Sie spüren das Herz dann, wenn es vor Angst klopft, oder sie spüren das Herz dann, wenn der Körper eng ist. Oder ich habe mal so eine Hörsendung gehört, Medizinhörsendung von irgendeinem Professor, der besonders sich mit Gesundheit selbst beschäftigt hat. Der wurde dann interviewt: „Was ist Gesundheit?“ Der hat gesagt: „Wenn man seinen Körper nicht spürt, dann ist man gesund.“ Ich habe erst gedacht, der macht einen Witz, aber der hat das ernst gemeint. Dann ist mir erst klar geworden, dann ist mir nochmal bewusst geworden, dass viele Menschen ihren Körper nur als Quelle von Schmerz empfinden. So viele Menschen entgeht eigentlich diese wunderbare, schöne Erfahrung von einer Tiefenentspannung, wo der Körper sich leicht fühlt, pulsiert, vibriert, und diese Erfahrung nach einer Kobra, wo das Herz so offen ist, wo man so ein Gefühl hat im Brustkorb, als ob man die ganze Welt umarmen will. In einer Vorwärtsbeuge und im Yoga würde man es nicht unbedingt nur Körpergefühl nennen, sondern Energieerfahrung, aber es ist auch irgendwo körperlich lokalisierbar, erfahrbar, so wichtig. Und da würde ich sagen, der heutige Ansatz der Psychologie, gerade mit Imbody-Itself, würde diesem Gesundheitsprofessor ziemlich widersprechen. Körper spricht mit uns, wir sprechen zu dem Körper, durch Spüren des Körpers lernen wir eine ganze Menge. Und so ist dieses Spüren vom Herzen her gut, erst mal sein Herz einfach zu spüren. Und zwar nicht nur, wenn man verliebt ist, nicht nur, wenn man sich Sorgen macht, nicht nur, wenn Ängste da sind, sondern einfach grundlos, sein Herz zu spüren, grundlose Freude, grundlose Liebe. Es ist einfach da als Grundgefühl. Und das führt dann auch zu einem Vertrauen. Und auch das ist Vorbeugend und behandelnd bei Ängsten. Gut, Konzentration auf die Kehlgegend, laut Patanjali, führt zum Aufhören von Gier und Getriebenheit, führt zu Zufriedenheit, auch das ist wieder ein Faktor gegen Angst. Konzentration auf das Intuitions-Chakra führt zu allem Wissen. Und das heißt auch, es ist irgendwo so ein, man kann sagen, Grundvertrauen. Vertrauen ist ja auch eine der Gegenpole zu Ängstlichkeit, Mut ist ein anderer, aber Vertrauen auch. Vertrauen: „Ich habe schon alles Wissen. Alles Wichtige weiß ich. Ich brauche keine Angst zu haben, dass ich nicht weiß, was ist, sondern alles Wichtige weiß ich. Und wenn ich es in dem Moment nicht weiß, dann soll ich es nicht wissen, denn in mir ist alle Intuition.“ Und wer sich regelmäßig darauf konzentriert, hat einen stärkeren Zugang zur Intuition. Das ist das Intuitions-Chakra. Und Konzentration auf die Wirbelsäule führt zu Festigkeit und auch das ist eine gute Sache gegen Ängstlichkeit. Gerade wenn Ängstlichkeit mit dem Ayurveda Dosha Vata zu tun hat, dann ist es gut, sich zu erden, fest zu sein, und Wirbelsäule steht dort für Festigkeit. Und Konzentration auf ein Licht oberhalb des Scheitels führt zu Inspiration und Wahrnehmung einer höheren Wirklichkeit. Und wenn wir uns verbunden fühlen mit einer höheren Wirklichkeit, dann brauchen wir erst recht keine Angst mehr zu haben. Und das kann dann auch zur Erfahrung werden. Es geht gar nicht mal selten Menschen so, wir sagen im Kapalabhati „konzentriere dich auf strahlenden Kopf, Licht nach oben“ und dann hat man plötzlich diese Erfahrung von Leichtigkeit, Ausdehnung. Geschieht vielleicht nicht immer und bei jedem Menschen, aber bei vielen Menschen immer und bei manchen Menschen häufig. Und dann kann man manchmal das Gefühl haben, als ob da wie eine höhere Gegenwart ist, so als ob man irgendwo eine Nähe hat, eine Verbundenheit. Und all das ist etwas, wenn wir Hatha Yoga üben, brauchen wir uns jetzt nicht besonders vorzunehmen, „ich konzentriere mich jetzt auf den Bauch oder das Herz“, sondern das gehört einfach zum Hatha Yoga dazu. Mindestens zum Hatha Yoga, wie wir es hier bei Yoga Vidya lehren. Das fängt an, man konzentriert sich auf den Bauch. Es gibt Asanas, da konzentriert man sich auf das Herz, andere, auf die Kehle, andere, auf die Stirn, und die Wirbelsäule immer wieder. Das ist auch wieder wie eine Art vollständiger Psychohygiene. Also, regelmäßiges Hatha Yoga, sehr zu empfehlen.

 

Das war also der 22. Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Phobien überwinden mit Yoga

Yoga gegen AngstWie kann Yoga helfen, Phobien zu überwinden? Klaustrophobie und andere Arten von Ängsten? darüber spricht Sukadev. Er zitiert dabei eine Studie mit Belegen für eine Radikaltherapie bei Phobien – und befürwortet trotzdem die etwas sanftere Yoga Weise für den Umgang mit Phobien…

Und wenn man in einer Situation drin ist, wo man mindestens zwanzig Minuten bleibt, nach fünfzehn bis achtzehn Minuten wird die Panik weniger. Und wenn einem das einmal gelungen ist, dann ist es dauerhaft vorbei. Es gibt da jetzt einige auch gute empirische Studien, das sei jetzt die effektivste Weise, Panik zu beheben. Ob das für alle und jeden funktioniert, ist eine andere Sache, aber z.B. hat man festgestellt, bei Spinnenphobien, am effektivsten wäre, eine Vogelspinne in die Hand zu nehmen und diese zwanzig Minuten dort halten. Ich weiß nicht, wie das für die arme Vogelspinne ist. Natürlich ist das keine giftige Spinne, die man dafür nehmen würde, aber schon eine echte und lebende und wenn man die zwanzig bis zweiundzwanzig Minuten hat, ist anschließend die Panik verschwunden. Oder angenommen, jemand hat Klaustrophobie, dann würde man empfehlen, ihn fünfundzwanzig Minuten in einen Aufzug reinzustecken, den er nicht öffnen kann, und er bleibt solange drin. Ich muss allerdings zugeben, im Yoga machen wir eher die sanftere Weise, wo wir uns schrittweise heran wagen. Also, dort würde man erst mal Bauchatmung lernen, und lernen, mit dem Bauch zu atmen und zu entspannen. Und das kannst du. Zweiter Schritt wäre, Yoga insgesamt zu üben, hast du gemacht. Dritter Schritt ist so, die Vorübungen vom Kopfstand zu lernen, hast du auch gemacht. Und jetzt käme der vierte Schritt, zwei man am Tag von einem Yogalehrer reinhelfen zu lassen oder jeden Tag ein bisschen weiter und dabei tief zu atmen. Und dann innerhalb von einem Monat sollte das möglich sein. Und so ähnlich gilt das jetzt aber auch mit Phobien. Also, Phobien heißt, man hat konkret vor etwas Angst. Phobien sind relativ leicht behandelbar, auch über Psychotherapie, wer dort eine Verhaltenstherapie macht, also die Phobien gelten als die am leichtesten behebbaren psychischen Probleme. Und das läuft letztlich auf Konfrontationstherapie hinaus, entweder diese radikale, das ist so eine neue, modernere Technik, oder eben langsam, schrittweise. Man braucht aber nicht unbedingt einen Psychotherapeuten, wenn man Yoga kann, kann man es auch ohne. Man lernt erst mal, grundsätzlich zu entspannen, man lernt, tief mit dem Bauch zu atmen, und dann setzt man sich der Situation aus oder der Spinne aus oder dem engen Raum aus. Wichtig ist eben, nicht Vermeidungsstrategie, sondern Konfrontationstherapie. Es gibt ja auch die Geschichte von Goethe, man sage, das ist erste literarisch verarbeitete Selbsttherapie einer Phobie, der hat nämlich Höhenangst gehabt und als er in Straßburg war, ist er jeden Tag aufs Straßburger Münster und zwar oben auf den Turm und sogar aufs Dach, solange, bis er die Angst überwunden hatte. Und so ähnlich, solltet ihr irgendeine konkret fassbare Angst haben, eine irrationale Angst, wo man vielleicht auch sagen kann, irgendwo Überlebensminister fürs Überleben ist auch irgendwann beteiligt, und dazu kann sowohl Enge dazugehören, im Sinne von, da könnte ja auch was passieren, oder Höhenangst, kann auch was passieren. Also, da kann man erst mal feststellen, ursprünglich ist das ja auch eine sinnvolle Reaktion, aber dort ist eine überschießende Reaktion, auch hier kann man erst mal seinem Minister danken, dann kann man ihm sagen, er möge sich doch mäßigen, man kann ihn mit anderen Ministern zusammenbringen und dann kann man sich auch eine Strategie einfallen lassen, wie man das macht. Also z.B. Ängste, Klaustrophobie vor engen Räumen, aber ich vermute, die wird jetzt keiner von euch hier haben, sonst wäre es jetzt schwierig, auf engem Raum mit vielen Menschen. Oder ihr macht gerade Konfrontationstherapie. Auf der einen Seite seid ihr fasziniert von dem Thema und ihr findet es gut, auf der anderen Seite ist dieses Unwohlsein, ihr seid da jetzt länger als zwanzig Minuten drin, das ist schon etwas sehr Gutes. Und dann wäre der nächste Schritt, alle zu bitten, in den Nachbarraum, der halb so groß ist, reinzugehen oder selbst einen zu suchen, und irgendwo schrittweise die Räume kleiner zu machen und tatsächlich irgendwann – gerade wenn es beim Aufzug war – in einen Aufzug zu gehen, eine Weile drin zu bleiben und tief mit dem Bauch zu atmen. Also, ihr könnt überlegen, habt ihr irgendeine konkrete Angst? Und dann könnt ihr schauen: „Wie könnte ich dort eine Konfrontationsstrategie haben?“ Und übrigens, wenn man es schrittweise macht, muss es jeden Tag sein. Also, da bringt es nichts, jeden Montag das zu probieren, dann bauen sich die Ängste nicht ab. Es muss häufiger sein. Es wäre sogar gut, morgens etwas und dann nachmittags den nächsten Schritt und dann am nächsten oder mindestens jeden Tag. Man könnte auch einmal die Woche darauf verzichten, aber ansonsten jeden Tag und nicht nur einmal die Woche, sonst bauen sich die Ängste wieder auf. Und wenn man das einen Monat lang durchhält, kann man sicherlich in einem Monat jede Phobie soweit mäßigen, dass sie einen nicht mehr behindert. Da gibt es Phobie vor Spinnen. Gut, eine Schlangenphobie, würde ich persönlich sagen, ist irrelevant. Es gibt nicht so viele Schlangen hier, ich glaube nicht, dass das euch in eurem Glücksgefühl im Alltag behindern würde. Da braucht ihr jetzt keine arme Schlange dafür zu stören, in unseren Breiten irrelevant. Aber Klaustrophobie ist durchaus etwas, wo man daran arbeiten kann. Anstatt sich zu beschweren, „es ist zu eng“, kann man überlegen: „Wie kann ich meine Klaustrophobie überwinden?“ Oder auch Agoraphobie, also Angst vor vielen Menschen, auch das kann man überwinden. Aber da gehe ich jetzt davon aus, ist jetzt nicht euer Problem, sonst wärt ihr vermutlich nicht hier. Und wenn es euer Problem ist und ihr seid hier, habt ihr die richtige Strategie hier gewählt. Bei Asanas, da war ich ja eigentlich gewesen, warum die noch zusätzlich gut sind. Also, wir zentrieren uns und haben einen Platz, wo wir uns ausruhen können in unserem eigenen Körper. Wir fühlen uns wohl in unserer Haut und dazu können Asanas führen und sollten sie führen.

Das war also der 21. Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Kopfstand gegen Angst – Kopfstand trotz Angst?

Yoga gegen AngstKopfstand ist gut gegen Angst. Allerdings: Wer Angst hat, dem fällt es auch schwer, den Kopfstand zu üben. Darum geht es in dieser Hörsendung. Und darum, wie du diese Ängste überwinden kannst.  Ganz unten eine Video Anleitung in den Kopfstand. Und hier also die unbearbeitete Niederschrift aus einem Workshop mit Sukadev:

Teilnehmer: „Ich übe gerne Yoga, also die Asanas mache ich sehr gerne und Tiefenentspannung übe ich schon seit zwanzig Jahren täglich und das gibt auch ganz viel Energie. Bloß mit einer Übung habe ich totale Schwierigkeiten, da merke ich, da gehe ich an meine Grenze, an meine Ängste. Da kommt eigentlich so eine Urangst, also eine vorgeburtliche Angst kommt bei mir da hoch. Ich spüre das total und jetzt wollte ich dich fragen, wie man das am besten abbauen kann. Und zwar ist das der Kopfstand. Wenn ich jetzt davon erzähle, da wird mir ganz warm. Wie kann ich da die Angst abbauen?“

Die effektivste Weise wäre, täglich zweimal am Tag dir in den Kopfstand hineinhelfen zu lassen. Also, das könntest du z.B. machen, wenn du in einem Ashram bist eine Woche, und dann jedes Mal dem Yogalehrer sagen: „Bitte hilf mir rein.“ Dann brauchst du es nicht selbst zu machen. Also, wenn man etwas hat, wo ganz konkret eine Angst sich immer wieder manifestiert, die effektivste Weise ist die so genannte Konfrontationstherapie. Und da hilft es tatsächlich, mindestens zweimal am Tag in den Kopfstand zu gehen. Einmal am Tag ist auch schon gut und wenn du allein bist, notfalls gegen die Wand machen und dabei tief mit dem Bauch zu atmen. Und da kannst du auch vorher irgendwo sagen: „Ja, da ist irgendetwas, was in mir ist und es macht sich so bemerkbar, und es ist gut, dass ich es dort spüre. Und ich weiß, indem ich jetzt den Kopfstand trotzdem mache, löst sich dort etwas auf. Diese Urangst die irgendwo entstanden ist, die kann ich jetzt auflösen. Und es ist großartig, dass ich sie auflösen kann.“ Und mit jemandem, der dir hineinhilft, geht das am besten, aber notfalls musst du es alleine probieren. Man kann natürlich auch schrittweise reingehen. Also, wenn man Hilfe hat, ist es am leichtesten, die Hilfe zu bekommen, ansonsten schrittweise reingehen. Also, erst mal Ellbogenstand, dann halber Kopfstand, dann gibt es ja auch noch die Variation – die meisten kennen es,  wenn man es gegen die Wand macht, den Rücken gegen die Wand. Effektiver ist oder oft in so einem Fall leichter wäre es, die Wand hochkrabbeln. Weißt du, was ich da meine? Das ist, wenn man allein übt, diese schrittweise Weise. Und immer so weit, wie es geht, tief durchatmen. Es gibt noch eine dritte Methode, das wäre jetzt die große Radikaltechnik. Dazu bräuchtest du allerdings irgendetwas, wo du nicht den Kopf drauf hast, denn auf Anhieb so lange zu stehen, ist schwierig. Du würdest dich irgendwie in eine Umkehrhaltung bringen – es gibt ja diese Kopfstand-Stühle, wo man sich draufstellen kann, wo der Kopf nicht drauf ist – und dann, mindestens zwanzig Minuten drinbleiben, denn da gibt es jetzt auch eine Untersuchung: Die Psyche und der Körper sind nicht in der Lage, eine Panik länger als fünfzehn bis achtzehn Minuten aufrecht zu erhalten.

– Fortsetzung folgt –

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Das war also der 20. Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Kapalabhati als Hilfe gegen Angst

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Yoga gegen AngstKapalabhati hilft, Angst zu überwinden. Kapalabhati bringt die Lebensenergie, das Prana, in Gang. Kapalabhati ist die Schnellatmung. Du atmest schnell aus und ein, wobei die Ausatmung schneller ist und die Einatmung langsamer. Oben findest du eine Audio Anleitung zu Kapalabhati, unten eine Video Anleitung. Allerdings lernst du Kapalabhati am besten bei einem Yogalehrer/in.

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Und hier noch ein kurzer Mitschnitt aus einer Frage eines Teilnehmers zu Kapalabhati:

Man würde vom Ayurveda her sagen, das könnten die Kapha-Typen sein, denn Kapalabhati ist eigentlich etwas, was Kapha reduziert und manche mögen das nicht. Und evtl. kann man auch überlegen, ob man es genau richtig macht – das müsstest du mal überprüfen lassen – und evtl. kann man auch variieren, entweder langsamer oder schneller oder auch fester und sanfter. Wenn man Kapalabhati nicht mag, würde ich so empfehlen, mal andere Variationen auszuprobieren, bis du die findest, die du tatsächlich magst.

Teilnehmer: „Schnelles Kapalabhati?“

Das magst du lieber? Gut, dann weißt du ja, was du machen musst, um Kapalabhati zu mögen.

Teilnehmer: „Kann man nur schnell machen oder muss man erst langsam starten?“

Nein, man kann direkt loslegen. Also, wer merkt, es fällt viel leichter, schneller zu machen, oder manche mögen es lieber langsam, manche mögen es sanft, manche mögen es intensiver, manche mögen es wechselseitig, manche… Es gibt viele Variationen, also gerade bei Kapalabhati würde ich eben ausprobieren, was hilft, und im Zweifelsfall die Purnima fragen, ob sie einem noch mal verschiedene Variationen zeigen kann, dass man die findet. Gut, wenn man jetzt in einer Yogastunde ist, dann macht man normalerweise den Rhythmus, den der oder die Yogalehrer/in ansagt und dann ist ja auch meistens weniger das Problem, ob man es nicht macht, weil man es nicht mag, sondern in der Gruppe macht man es einfach und meistens fällt es dann auch leichter. Aber wenn man es alleine übt, eben so üben, wie es euch leichtfällt.

Das war also der 18. Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Sonnengeflecht Angst: Yoga Atemübungen für Harmonie und Zentrierung

Yoga gegen Angst

Angst ist spürbar im Sonnengeflecht. Lerne dein Sonnengeflecht zu harmonisieren. So findest du innere Zentrierung. So verschwindet die Angst von selbst. Das Sonnengeflecht ist Sitz der inneren Mitte, des Vertrauens, der Ruhe. Wenn du Angst hast, spürst du das im Sonnengeflecht. Und ist die Energie des Sonnengeflechts gestört, dann kommt Angst auf. Indem du Yoga Atemübungen machst, um die Energie im Sonnengeflecht zu harmonisieren, wirst du die innere Mitte, das Sonnengeflecht, wieder spüren. Du fasst neues Vertrauen und Mut. Du findest hier eine Hörsendung zum Thema Sonnengeflecht und Angst. Du findest einige Videos mit praktischen Übungen, wie du dein Sonnengeflecht aktivieren und harmonisieren kannst. Und weiter unten ist auch die Niederschrift eines Vortrags, den Sukadev zum Thema Sonnengeflecht und Angst gegeben hat. Schreibe unten im Kommentar deine Erfahrung mit diesen Übungen – oder gib selbst Tipps zum Thema Sonnengeflecht und Angst.

Sonnengeflecht Angst – die Hörsendung

Lausche einer Hörsendung zum Thema Sonnengeflecht Angst. Sukadev Bretz, Yogalehrer, Meditationslehrer und spiritueller Lehrer, spricht über das Thema Angst und Sonnengeflecht – und wie du die Angst überwinden kannst mit Yoga Atemübungen. Atemübungen sind besonders effektiv, um Ängste zu überwinden. Insbesondere die Bauchatmung kann Angst in positiv nutzbare Energie transformieren. Warum und wieso -dazu lausche diesem Auszug aus einem Vortrag zum Thema „Angst überwinden mit Yoga„:

Mehr über diese Hörsendung „Sonnengeflecht Angst – effektive Yoga Atemübungen“ ganz unten in diesem Beitrag des Ratgeber Angst Blogs.

Sonnengeflecht Angst Videos

Hier findest du ein paar Videos zum Thema Sonnengeflecht aktivieren und harmonisieren – Angst überwinden.

Lampenfieber Transformations-Atem

Insbesondere Lampenfieber ist Ausdruck von Aktivierung und Unruhe im Sonnengeflecht – was eine besondere Form der Angst erzeugt. Gerade die Lampenfieber-Angst ist leicht umzuwandeln, wie du in unterem Video siehst. Zentriere die Energie im Sonnengeflecht – Angst wird umgewandelt in Energie, Ausstrahlung und Klarheit des Geistes:

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Atemübungen am Morgen

Aktiviere dein Sonnengeflecht – beuge Angst, Ängsten und Furcht vor. Dazu leitet dich Sukadev in unterem Video an:

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Meditation für Harmonie im Sonnengeflecht

Hier ein Video mit einer Meditationsanleitung für die Zentrierung im Manipura Chakra, für Harmonie im Sonnengeflecht, für Überwindung von Angst:

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Panikattacken mit Yoga überwinden

Hier ein Video mit Tipps, wie du Panikattacken überwinden kannst – mit einer SOS Übung und vorbeugenden Tipps. Sonnengeflecht und Übungen für die Harmonie im Sonnengeflecht spielen da eine große Rolle. Sonnengeflecht und Angst – das hängt eng zusammen:

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Umgang mit Angst – Ratschläge aus dem Yoga

Im unteren Video bekommst du einen kurzen Überblick, wie du mit Angst besser umgehen kannst – mit einer Yoga Einstellung und Yoga Übungen:

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Video-Reihe zum Thema Angst überwinden mit Yoga

Hier findest du eine ganze Vortragsreihe zum Thema Angst überwinden mit Yoga

Niederschrift der Hörsendung Sonnengeflecht Angst

Hier findest du die Niederschrift der Hörsendung „Sonnengeflecht Angst – mit Yoga Atemübungen zu Zentrierung, Vertrauen und innere Ruhe“.

Zweite Sache, was wir beim Hatha Yoga machen, sind Atemübungen. Und wer Ängste hat, möchte ich euch als erstes raten, lernt die Bauchatmung richtig. Das ist so wichtig für gesunde Energie im Sonnengeflecht. Im Zweifelsfall fragt nochmal euren Yogalehrer, ob ihr die Bauchatmung auch richtig übt. Da werden wir gleich nochmal darauf zu sprechen kommen in Hinsicht mit Lampenfieber. Bauchatmung ist das A und O zur Überwindung von Ängsten, insbesondere zur Transformierung von Ängsten in positiv nutzbare Energie. Gerade das Sonnengeflecht ist sehr verbunden mit den Polen Angst-Mut-Vertrauen.

Angst als Aktivierung von Lebensenergie im Sonnengeflecht

Ängste sind eine Aktivierung von Prana, wenn man es jetzt vom Kundalini-Yoga-Standpunkt aus sieht und mehr Prana, mehr Energie ist ja gut, nur manchmal führt diese Energie zu Blockaden und die Blockaden manifestieren sich dann auch als Verspannung im Bauchbereich und dann können Menschen nicht mehr richtig mit dem Bauch atmen. Und dann wird das wieder eine Rückkopplungsschleife. Weil man ängstlich ist, ist der Bauch blockiert, also atmet man anders, und wenn man das nicht auflöst danach, dann atmet man noch weiter falsch. Und dann sucht der Körper sich weitere Gründe, warum er weiter so falsch atmen muss und der Grund muss sein, irgendeine Angst, also sucht er sich neue Ängste, in die er sich reinsteigern kann und so haben wir diese Rückkopplungsschleifen. Zum anderen, wenn man durch die verspannte Prana eben nicht so stark ausstrahlt, dann ist man vielleicht auch nicht so gut und nicht in seiner Mitte, also hat man noch Ängste, „ich habe keinen klaren Kopf“, dann hat man auch eine Angst, nicht nur, weil etwas da ist, sondern man hat noch Angst, weil man Angst hat, und Angst, weil man blockiert ist.

Bauchatmung für Harmonie im Sonnengeflecht – Angst überwinden

Und das kann man alles unterbrechen mit tiefer Bauchatmung. Und diese Bauchatmung als Normalatmung zu etablieren, ist gar nicht so schwer. Das sollte man unbedingt tun. Wenn ihr die Bauchatmung beherrscht, dann gibt es zwei weitere Atemübungen, die sehr gut sind, die wir auch jetzt geübt haben, das eine ist Kapalabhati. Sehr gut sogar, angenommen, ihr habt irgendwas Wichtiges und wo ihr dann Lampenfieber davor habt, dann Kapalabhati ist sehr gut, um dann Kraft zu bekommen. Als ich meinen ersten Meditationskurs gegeben hatte, da war ich erst neunzehn und ich bin relativ kurzfristig eingesprungen für jemand anderes und ich war früher wahnsinnig schüchtern und da jetzt vor Leuten, die durchschnittlich doppelt so alt waren wie ich, dann dort denen zu sagen, wie man meditieren soll. Und dann hat mir dann jemand geraten, Bhastrika zu üben. Das ist noch eine gesteigerte Form von Kapalabhati und dann war ich so voller Prana, also wie auf Wolken dort reingeschwebt. Also, das kann man gut machen. Übrigens, Kapalabhati ist eigentlich eine natürliche Weise des Menschen, mit Lampenfieber umzugehen. Leider schlägt das bei Menschen komisch um, dann führt es nämlich zu einer Hyperventilation. Eigentlich ist es sehr gut, um Mut zu bekommen und eigentlich eine gute Bewältigungsstrategie bei Ängsten. Übrigens auch etwas außerhalb vom Yogakontext, wenn ihr irgendwo z.B. mal kalt duschen wollt und irgendwo ist es euch zu kalt, Kapalabhati senkt den Schmerz und dann macht das gar nichts aus und ist ja auch gesund dann. Natürlich, das macht man in unseren Breiten jetzt nicht, während andere anwesend sind, denn die kennen das anders. Es gibt nämlich auch den verunglückten Kapalabhati-Reflex bei Ängsten, der nennt sich nämlich Hyperventilation. Das geht bis zur Ohnmacht. Aber eigentlich, die Körperintelligenz sagt das Richtige, nur ist der Bauch verspannt und anstatt zu einem Kapalabhati wird es dann zu Hyperventilation, der Unfähigkeit zum Ausatmen, und das ist dann eben nicht förderlich. Und deshalb sollte man es auch nicht in der Öffentlichkeit machen, gerade dann, wenn man in Lampenfieber situationen ist, denn dann denken mittelmäßig geschulte Menschen, „der kommt jetzt gerade in die Hyperventilation“ und kommen vielleicht mit der Plastiktüte, weil das gilt als effektive Strategie gegen die Hyperventilation, um über den Kohlendioxidreflex wieder runter zu kommen. Also, Kapalabhati kann dort helfen, eine manifeste Angst zu überwinden. Aber das bitte nur dann, wenn ihr Kapalabhati im trockenen Zustand gut könnt und die Bauchatmung gut beherrscht, nicht dass ihr dann in eine Hyperventilation hineinkommt. Kapalabhati kann man dann auch noch für etwas anderes verwenden, wo ich dann nachher nochmal darauf zu sprechen komme, eben Überwindung von Phobien. Die nächste Atemübung ist Wechselatmung und Wechselatmung hilft, zu zentrieren. Wechselatmung – Yogis sprechen ja davon, es gibt drei Hauptenergiekanäle, Ida, Pingala und Sushumna. Ida, Mondenergie, Pingala ist die Sonnenenergie, Sonne und MOnd, wie die zwei Pole, Sushumna, die mittlere. Wechselatmung hilft, alle drei miteinander in Harmonie zu bringen. Und ist man in Harmonie, dann hat man die Kraft auch, bei verschiedenen Herausforderungen zu bestehen. Wechselatmung hat auch den großen Vorteil, es führt zu einer Harmonie, die auch längere Zeit andauert. Deshalb, Kapalabhati wirkt kurzfristig. Kapalabhati, auch sehr hilfreich gegen dieses Gefühl, „es hängt alles in mir“. Kapalabhati – Bhakti heißt ja strahlen und man strahlt und wird weit. Wechselatmung hilft, längere Zeit zentriert zu bleiben. Also, wenn man morgens seine Wechselatmung macht, kann man sehr viel zentrierter den ganzen Tag sein. Paradoxerweise, ist meine Beobachtung, Menschen, die zu Ängstlichkeit neigen, mögen die Wechselatmung nicht so sehr. Mein Tipp wäre, sie trotzdem einfach mal zu probieren und einfach mal eine Weile täglich zu üben. Und dann wird man irgendwo feststellen, es hilft.

Das war also der 17. Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

Hier nochmal der Vortrag als mp3 Audio:

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Weiterführende Informationen zum Thema Angst, Sonnengeflecht und Yoga Psychologie:

Dies ist ein Podcast von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya.

Hier findest du mehr zum Thema:

 

Tiefenentspannung als Hilfe gegen Angst

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Yoga gegen AngstTiefenentspannung hilft, innerlich zur Ruhe zu kommen – und ist deshalb gut sowohl zur Angst-Vorbeugung als auch zur Überwindung von Ängstlichkeit. Tiefenentspannung geht im Liegen oder Sitzen. In unterem Vortrag beschreibt Sukadev, warum und wie Tiefenentspannung wirkt. Viele Infos zur Tiefenentspannung sowie Videos und Audio Anleitungen im Yoga Wiki, Stichwort Tiefenentspannung. Oben kannst du einen Vortrag anhören. Und hier die unbearbeitete Niederschrift des Vortragsmitschnitts von Sukadev aus dem Workshop „Angst überwinden mit Yoga“, Teil Hatha Yoga und Tiefenentspannung:

Ihr seid alle oder fast alle vertraut mit Hatha Yoga, mindestens habt ihr davon gehört, manche einiges geübt. Und Hatha Yoga ist auch etwas sehr Gutes, um mit Ängsten umzugehen. Schon allein, dass man täglich Hatha Yoga übt oder fast täglich. Im Hatha Yoga, zunächst mal gibt es die Tiefenentspannung, die wir jetzt heute nicht üben, aber die übt ihr ja in verschiedensten Yogastunden, da ist die Tiefenentspannung. Und man weiß heute, Tiefenentspannung regelmäßig zu üben, ist eine der wirkungsvollsten Strategien gegen Angst. Wenn irgendjemand bei stärkeren Angststörungen in eine psychosomatische Klinik kommt, dann wird er jeden Tag Tiefenentspannung üben, mindestens in den meisten psychosomatischen Kliniken, weil es gute empirische Studien gibt, die zeigen, täglich Tiefenentspannung hilft, Ängste zu nehmen. Und man kann sagen, das ganze Hatha Yoga ist zunächst mal wie gute Hygiene. Man hat Mundhygiene, putzt sich jeden Tag die Zähne und man macht noch anderes natürlich für Hygiene. Und so ähnlich ist auch etwas, selbst wenn am Tag alles Mögliche passiert, wenn man jeden Tag oder fast jeden Tag seine Yogaübungen macht, dann kommt man wieder zur Ruhe. Und da ist erst mal die Tiefenentspannung etwas, was die Spannungen loslässt, denn es ist auch das Problem, Ängste schaffen dann Spannungen und Spannungen führen wiederum zu Ängsten. Da gibt es diese Rückkopplungsschleifen. Das ist auch wieder diese Imbody-Itself-Theorie, die sagt, unser Unterbewusstsein spricht über den Körper zu uns und umgekehrt, der Körper spricht dann wieder zum Unterbewusstsein. Wenn man das nicht zwischendurch unterbricht, dann sind ein bisschen Ängste, die Ängste schaffen Spannungen. Sind die Ängste weg und die Spannungen bleiben, dann denkt irgendwo die Körperintelligenz: „Da sind Spannungen, da muss es auch Grund für Ängste geben. Dann erzeuge ich lieber erst mal Ängste.“ Und so wird das zu einer Rückkopplungsschleife und sich selbst verstärkenden Sache. Und das kann man auflösen, indem man jeden Tag Tiefenentspannung macht. In der Tiefenentspannung löst man sich von Spannungen und damit auch von angsterzeugten Spannungen und insbesondere braucht man dann nicht weiter ängstlich zu sein wegen etwas, was schon längst erledigt ist. Man braucht keine neuen Ängste zu erzeugen, nur weil der Körper verspannt ist und dann das Unterbewusstsein sich Gründe dafür sucht, warum der Körper verspannt ist und dann sich neue Ängste einfallen lässt. Also, jeden Tag Tiefenentspannung. Übrigens, man muss die Tiefenentspannung auch nicht morgens machen, wenn man seine anderen Yogaübungen macht. Man muss sie auch nicht zusammen mit Asanas und Pranayama machen, man kann sie auch abkoppeln davon. Also z.B., wenn es irgendwo geht, ist es gut, in der Mittagspause das zu machen. Das kann man sogar auch im Sitzen machen. Es gibt auch die Schreibtisch-Sitz-Tiefenentspannungshaltung. Man hockt sich hin, zwei Hände auf den Schreibtisch, Stirn drauf, dann habt ihr gleich euer drittes Auge mit stimuliert. Und dann kann man so entspannt sitzen und kann dann anspannen, Füße und Waden und Oberschenkel. Man kann ja an die Türe machen „Bitte nicht stören“ oder „Bin beschäftigt“. Man kann auch mit Tiefenentspannung beschäftigt sein. Und dann ist man nachher erstens wach und zweitens auch voller Energie, und dann gibt es auch weniger Ängste. Die Angst: „Oh, wenn ich jetzt nur halb zurechnungsfähig bin und dann kann ich nicht richtig schaffen, kriege ich die Sache nicht geschafft.“ Dann weiß man auch: „Ich kann nachmittags genauso wach sein wie vormittags.“ Der Trick heißt Tiefenentspannung. Erfahrene Tiefenentspanner brauchen nur fünf Minuten dafür, wenn man ausreichend Schlaf hat. Wenn man nachts nicht genügend Schlaf hat, braucht man ein bisschen mehr als fünf Minuten. Es heißt auch, ein oder zwei Tiefenentspannungen von zehn Minuten können auch bis zu einer Stunde Schlaf ersetzen. Ich will euch jetzt nicht dazu bringen, euren Schlaf zu sehr zu verkürzen, das kann langfristig andere negative Wirkungen haben, aber mindestens mal vorübergehend ginge das. Und eine Tiefenentspannung am Tag braucht eigentlich jeder, mindestens jeder, der stark gefordert ist. Und wer sehr stark gefordert ist, da gibt es eine kleine Ausnahme, der braucht nicht eine Tiefenentspannung, sondern zwei. Am Anfang braucht man eher zehn bis fünfzehn Minuten, mit Übung reichen fünf bis acht Minuten durchaus aus. Ihr könnt das ausprobieren, das geht auch eben nicht nur im Lieben, man kann es eben auch im Sitzen machen, man kann auch so sitzen oder so. Es geht auch in der S-Bahn, geht auch im Zug, geht auch im Flugzeug, geht sogar im Auto, aber bitte nicht beim Fahren. Aber es geht z.B., wenn man abends nach Hause fährt und zu Hause ist man auch gleich wieder gefordert und man will auch nicht den Partner nur zur Müllabfuhr machen, und dann kann man stattdessen unterwegs fünf bis acht Minuten sich auf einen Parkplatz hinstellen und dann kommt man zurück und kauft halt ein bisschen schneller ein. Das ist im Zweifelsfall wirkungsvoller, Tiefenentspannung als zu lange zu kreisen, um das absolut Beste zu bekommen. Ihr erinnert euch, ausreichend gut ist ausreichend gut.

 

Das war also der 16. Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Raja Yoga Meditation gegen Angst

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Yoga gegen AngstEine kleine Meditationsanleitung für Lösen von der Identifikation mit der Angst. Es beginnt mit einer Art der Achtsamkeitsmeditation. Dann trittst du in Kontakt mit deinen inneren Ministern. Du findest diese Meditationsanleitung im zweiten Teil der mp3 Hörsendung – es ist die gleiche wie im letzten Blogbeitrag – und in der unteren unbearbeiteten Niederschrift aus einem Workshop von Sukadev zum Thema „Angst überwinden mit Yoga“.

 

Gut, jetzt könnt ihr euch nochmal hinsetzen und wir sagen dann dreimal Om und dann können wir in eine kleine Raja-Meditation gehen.

Sitze ruhig und gerade. Atme zwei-, dreimal tief ein und aus. Und zunächst etabliere dich als Raja, als König oder auch als Führungspersönlichkeit. Du weißt, du kannst alles andere beobachten und wahrnehmen. Du spürst, wie der Atem ein- und ausströmt. Du spürst Empfindungen kommen und gehen. Und inmitten von Höhen und Tiefen des Lebens, inmitten von Ängsten und heroischen Heldentaten, inmitten vom banalen Alltag und in außergewöhnlichen Situationen, du bleibst immer du bzw. ich. Etwas bleibt gleich. Dieses Ich erfährt und dieses Ich bewirkt, tut. Ein paar Atemzüge lang noch sei dir bewusst: „Ich bin Bewusstsein. Ich bin Beobachter von allem anderen, was geschieht.“ Dann sei dir bewusst, um im Alltag zu handeln, etwas zu bewirken und zu erfahren, hast du Mitarbeiter bzw. Minister, die alle wohlmeinend sind, die aber Führung brauchen und sich miteinander abstimmen müssen. Wenn nicht, manifestieren sie sich als Ängste, als Ärger, als Frust. Und du kannst jetzt mal überlegen, welche wichtigen Minister du bei dir identifizieren kannst und wie du sie nennen willst, wenn du das Bild von Ministern gebrauchen willst, oder ob du sie als Mitarbeiter bezeichnen willst. Eventuell fallen dir auch ein paar Situationen ein, wo du in den letzten Tagen etwas ängstlich warst oder auch stärker ängstlich warst. Dann kannst du überlegen: Welcher Minister hat sich dort bemerkbar gemacht? Welcher wollte über diese Ängstlichkeit mit dir kommunizieren? Was ist sein Anliegen, sein anerkennenswertes Anliegen, sein wertzuschätzendes Anliegen? Und evtl. kannst du auch schauen, in der Situation oder in einer Situation oder in mehreren Situationen, sind vielleicht andere Minister oder Anteile oder Mitarbeiter in dir aktiv geworden. Oder du kannst fragen: „Wen gibt es sonst noch in mir, der dazu etwas sagen will? Welches wertzuschätzendes, anerkennenswertes Anliegen hat er oder sie?“ Und manchmal kann es auch helfen, zu fragen: „Gibt es noch einen dritten oder einen vierten, der dazu was beizutragen hat?“ Und dann kannst du dich wieder lösen von allen Ministern und Ministerinnen oder Anliegen oder Mitarbeitern und einen Moment dir wieder bewusstmachen: „Ich bin Bewusstsein. Als Bewusstsein habe ich Teil am kosmischen Bewusstsein, bin ich verbunden mit der Weltenseele. Die Weltenseele macht durch mich Erfahrungen, gibt mir dafür all diese Fähigkeiten. Und jetzt will ich dem eine Pause geben, indem ich ein paar Momente lang mich als Bewusstsein oder als Teil der Weltenseele, verbunden mit allem, erfahre.“ Stille. Wir singen dreimal gemeinsam Om und geben dabei dieser Verbundenheit Ausdruck.

Das war also der zwölfte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Kavacham Übung gegen Angst und Enge

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Yoga gegen AngstEine praktische Übung gegen Enge, Angst und Ängste ist Kavacham, Schutzfeld schaffen. Es gibt viele Formen von Kavacham im Yoga: Es gibt Kavacham Stotras – Schutz-Mantras. Es gibt Visualisierungen von Engeln und Gottheiten. Und es gibt Hatha Yoga Kavacham: Verbindung von Körperhalten, Arm-Mudras und Visualisierungen. Diese Kavacham Übungen können sehr machtvoll sein. Du findest die Übungsanleitung oben als mp3 Podcast, und hier als unbearbeitete Niederschrift der Übungsanleitung:

Jetzt könnt ihr aufstehen, man kann sogar die Fenster ein bisschen aufmachen. Gesundheitsminister meldet sich. Und dann können wir vorher eine kleine Atemübung machen. Ihr könnt so die Hände vor euch nehmen und dann so einatmen, Arme heben, und ausatmen, Arme wieder senken. Einatmen, Arme heben, und ausatmen, Arme senken. Einatmen, Arme heben, und jetzt ausatmen zum Bauch. Jetzt kommen wir doch ins Hatha Yoga hinein. Bauch, innere Stärke. Und jetzt einatmen nach oben, so verbindet ihr eure innere Sonne und Stärke mit der Himmelsenergie, und ausatmen wieder zum Bauch. Und einatmen nach oben, und ausatmen, wieder senken. Vielleicht noch eine weitere Übung. Ich mache doch noch ein paar Übungen vor der Meditation. Vom Kundalini Yoga her ist vieles auch Energie. Wenn wir jetzt diese Minister nehmen, wenn die im Ungleichgewicht sind und einer Diktator wird, dann fühlt man sich nicht mehr frei. Der hängt dann auf einem. Und diese Minister sind ja zum Teil auch bestärkt worden von Eltern und sie werden bestärkt von anderen, sind Ansprüche, und wenn ihr irgendwann mal das Gefühl habt, ihr könnt nicht mehr richtig atmen, es hängt euch da irgendwo da drin, so diese Enge. Es gibt ja auch dieses Herzproblem, Angina Pectoris, das kann ein Zeichen sein für Herzprobleme und dann ist es gut, wenn man das untersuchen lässt und irgendwas macht. Aber es gibt Menschen, die haben Angina Pectoris und das Herz funktioniert ganz gut, aber ständig eng. Da ist irgendwo so eine energetische Enge. Und manche haben es manchmal. Man kann das auch irgendwo, es gibt so eine kleine Atemübung oder kleine Handbewegung, die man üben kann. Ihr könnt euch vorstellen, was dort eng ist, das sind vielleicht eure inneren Anteile, vielleicht sind es Minister, die alle dort zu eng auf einen einstürmen, die müssen ein bisschen weg. Dann könnt ihr euch vorstellen, ihr schiebt so einen nach rechts vorne und den anderen nach links vorne und oben und den nächsten hier. Und so, wenn ihr irgendwo eine Enge spürt – ich hoffe, ihr spürt sie jetzt nicht, es ist mehr jetzt spielerisch, aber falls ihr es doch spüren würdet – könnt ihr so schauen. So vom Prinzip her, so zur Seite schieben. Also nicht wegschieben. Ich bin keiner, der es befürwortet, irgendwas ausmerzen zu wollen und wegbringen zu wollen. Minister und auch alle Untertanen sind unkündbar, sind nicht ins Gefängnis steckbar und sie sind auch nicht umbringbar, aber wir können sie ein bisschen wegschieben. Auch noch eines, was man machen kann, das ist jetzt nicht für alle geeignet, aber manche können das auch, wenn ihr sehr mit diesem Modell arbeiten wollt, und dann könnt ihr auch überlegen: Wo wäre er denn klugerweise? Soll er rechts vorne sein? Soll er links vorne sein?  Soll er hinten sein? Und dann könnt ihr irgendwo merken, da macht der sich bemerkbar sehr stark und dann sagen wir: „Danke, dass du mir das sagst, aber wieder einen Meter nach rechts vorne. Du kannst mir das auch von dort sagen, du musst mir nicht auf meinem Herzen ganz drauf sein. Und es ist schön, dass du mir das sagst, aber du musst jetzt nicht meinen Bauch verkrampfen. Du gehörst da links unten hin.“ Und man kann mit dieser Symbolik auch etwas arbeiten. Gut, und dann natürlich, nicht nur haben wir die inneren Anteile und Kräfte, die alle wohlmeinend sind, wir sind auch verbunden mit Mutter Erde, und so ist auch gut, sich auch mal zu erden. Und das könnt ihr z.B. machen, indem ihr jetzt einfach ruhig steht, euch vorstellt, eure Füße sind wie große Ansätze von Wurzeln und aus den Füßen kommen dann Wurzeln in die Erde. Es ist auch eine gute Sache, sich regelmäßig auf diese Weise zu erden. Und genauso könnt ihr euch auch nach oben öffnen zur Himmelsenergie. Dazu könnt ihr auch mal so eine kleine Handgeste machen, so die Hände nach oben. Ihr könnt euch dabei vorstellen, dass ihr jetzt von oben Energie aufnehmt. Man kann seinen Brustkorb leicht nach vorne geben, denn diese Geste hilft auch, das Herz zu berühren und zu füllen. Wer keine Nackenprobleme hat, kann sogar den Kopf leicht nach hinten geben oder auch stärker, wenn ihr merkt, es hilft euch. Und dann könnt ihr die Arme wieder senken. Ihr habt also jetzt zum einen etwas Energie von der Erde und ich würde euch da empfehlen, zwischendurch macht das auch am Tag. Die Zeit hat man durchaus. Spätestens dann, wenn irgendjemand einen schimpft oder so, dann kann man sich erden. Der hat ja Zeit, der schimpft ja weiter. Wenn jemand einen schimpft und es noch dazu unsachlich ist, dann hat man Zeit gewonnen, denn der erzählt ja jetzt nichts von übermäßiger Relevanz. Da kann man sich verankern, man kann sich von oben irgendwie aufladen, man kann tief mit dem Bauch atmen und sich vorstellen, dass die Pfeile, die da jetzt eindringen und irgendwo in den Astralkörper reingehen, die schiebt man liebevoll mit seinem Bewusstsein wieder nach draußen so ein bisschen und schickt Licht. Und danach kann man dann auch erkennen: „Ja, der andere meint es ja auch gut. Menschen meinen es gut. Und da ist auch irgendein Minister, der reagiert ein bisschen über, er will mir eigentlich Feedback geben und das ist ja gut, ich will mich ja entwickeln. Und es ist ja auch gut, dass mein Partner sagt, was er von mir will. Es wäre vielleicht schöner, wenn er es anders ausdrücken würde, aber er zeigt ja, er liebt mich, ich bin ihm nicht egal, sonst würde er ja nicht so schimpfen.“ Wobei, wenn es ein Partner ist, darf man nicht zu souverän aussehen, wenn der andere einen schimpft. Es gibt zwei Arten von Menschen, gegenüber denen man nicht souverän reagieren sollte, wenn ein Zornausbruch einen trifft. Das eine ist der Partner, das zweite ist der Chef. Wenn man gegenüber dem Chef zu souverän den cholerischen Ausbruch durchsteht, riskiert man seinen Arbeitsplatz. Und beim Partner gehört halt Emotionalität dazu. Aber trotz allem, man kann sich verankern mit der Erde, man kann sich verbinden mit dem Himmel. Das wird vielleicht in den meisten beruflichen Kontexten nicht so angebracht sein, das so zu machen. Ich wohne im Ashram, da kann ich das machen. Ich bin zwar erstaunt, dass es nicht mehr machen, wo alle sagen, irgendwie fühlt es sich gut an und irgendwie hilft es, sondern das kann man machen. Aber in vielen beruflichen Kontexten ist das weniger geeignet. Gut, das nächste ist eben auch, wenn ihr irgendwo das Gefühl habt, da ist was in einem drin, und das sind oft die Ängste, die einem richtig auf der Brust liegen, im Bauch liegen, im Hals liegen, die Kehle zuschnüren usw., dann kann man sich vorstellen, man schiebt sie ein bisschen nach draußen. Nicht wegschieben, was wir wegschieben, kommt wieder zu einem, man schiebt es ein bisschen, also doch weg, aber nicht ganz weg, sondern ein bisschen in die Distanz. Da können sie einem raten und da sind sie gut. Und dann brauchen wir noch etwas, was uns den Rücken stärkt. Und da könnt ihr auch überlegen, was könntet ihr euch vorstellen, was euch von hinten den Rücken stärkt? Natürlich, wenn ihr irgendwo religiös, spirituell seid, könnt ihr euch vorstellen, Gott oder Sivananda oder die Göttin ist von hinten und stärkt euch den Rücken. Oder ihr könnt euch die Engel vorstellen oder ein Licht von hinten. Im Raja Yoga sagt Patanjali im 3. Kapitel: „Einfach nur durch Konzentration auf die Wirbelsäule, Kurmanadi Samyama, wird Festigkeit erreicht.“ Also, wenn ihr niemand habt, an den ihr euch sonst noch wenden könnt, außer Himmel und Erde, könntet ihr auch einfach sagen: „Jeden Tag konzentriere ich mich z.B. beim Pranayama oder in einer Vorwärtsbeuge auf diese Wirbelsäule.“ Das gibt schon auch eine Festigkeit von hinten. Aber noch besser wäre es, wenn ihr euch irgendwie vorstellen könnt: „Wie könnte ich noch Energie von hinten kriegen?“ Diese ganze Wissenschaft, von der ich euch jetzt gerade erzähle, nennt sich Kavacham. Kavacham, das ist die Weisheit, ein Energiefeld aufzubauen. Ängste sind nämlich dann störend, wenn sie das Energiefeld gründlich durcheinandergebracht haben. Dann wird es zur Angststörung. Mit kleineren Ängsten können wir leicht umgehen und selbst größere Ängste, die nur in einem bestimmten Kontext aufkommen, mit denen kann man auch gut umgehen. Aber wenn irgendwo das Energiefeld als Ganzes durcheinander gekommen ist, hilft zum einen erst mal vom Raja Yoga her, zu fragen: „Von welchen Ministern ist das der Ausdruck?“ Und dann wertschätzend anerkennen all das, was dahinter steckt, dann können wir mit diesem Kavacham uns öffnen für Himmelsenergie von oben, wir können uns öffnen für Erdenergie von unten, wir können uns gestärkt fühlen von hinten, und wir können die Anforderungen so ein bisschen zur Seite schicken, Seite oder seitlich vorne, und wir können uns vorstellen, wir strahlen nach vorne aus. Aber dann ist auch gut, sich in Situationen zu versetzen, wo wir ab und zu mal uns auch nach vorne öffnen können, z.B. vor seinem eigenen Altar, z.B. wenn man hier zum Satsang kommt, z.B. wenn man vor einem Altar steht, z.B. wenn man mit Menschen da ist, die viel positive Energie ausstrahlen. Wenn man Glück hat, zu seinem Partner. Hoffentlich nicht nur Glück, sondern man kann sich dort öffnen, die Energiefelder öffnen sich und helfen einem gegenseitig. Man kann sich aber auch vorstellen… Gut, es gibt manche, die sagen – in anderen Kulturen ist das noch umso üblicher – dass eben die verstorbenen Verwandten sind von hinten oder der Vater oder der Großvater, selbst wenn sie noch leben, die sind immer gegenwärtig und sind da von hinten. Gut, für mich ist klar, Swami Sivananda, Swami Vishnu, habe ich das Gefühl, sie seien hinter mir. Mit fällt das naturgemäß auch deshalb leicht, weil ich viele Stunden am Tag damit verbringe, Vorträge zu geben und dann sind die immer hinter mir dargestellt und so fällt natürlich das Bild besonders leicht, dass die auch sonst im Alltag weiter hinter mir sind.

Das war also der elfte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Meditation als Hilfe gegen Angst?

Yoga gegen AngstKann Meditation helfen gegen Angst? Das war eine Frage aus dem Seminar „Ängste überwinden mit Yoga„. Ja, es gibt sogar einige empirische Studien dazu. Die Frage kam nach dem Vortragsteil, der im letzten Blogbeitrag veröffentlicht wurde: Umgang mit Angst und Ängsten – mittels Bewusstwerdung der inneren Minister. Insbesondere in der Meditation kannst du dir bewusst werden, dass hinter deinen Ängsten berechtigte Anliegen stehen – auch wenn sie manchmal in ihrer Bedeutung durch die Angst überbetonr werden. Hier der Originaltext, was Sukadev auf die Frage geantwortet hat  – das also als kurzer zehnter Teil der Mitschnitte des Seminars „Angst überwinden mit Yoga“:

Fragen?

Teilnehmer: „Könnte man das auch in der Meditation tun?“

Ja, das ist sogar gut. Ihr könnt das mal in der Meditation machen, geistig. Es kann auch helfen, dass ihr das aufschreibt, man kann auch Karten machen oder Seiten oder irgendwo einzelne Notizen ablegen in seinem Smartphone und dann kann man so am Tag aufschreiben, wenn einem irgendwie auffällt: „Ah, der Minister ist auch da, den habe ich bisher nicht beachtet.“ Und dann kann man so verschiedene Sticky-Papiere, also nicht physisch drauf, sondern die gibt es ja als App dort. Allerdings, so elektronisch ich sonst bin, die Sachen mache ich dann doch lieber mit Zettel und mit meinem Geist. Also, kann man machen.

 

Das war also der zehnteTeil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Angst und Ängste als Sprache der inneren Minister

Yoga gegen AngstKeine Angst vor der Angst – das ist die Essenz dieser Vortragsmitschnitte zum Thema Yoga und Angst. Hier geht Sukadev auf Folgendes ein: Angst und Ängste sind Sprache der inneren Minister, also des Unterbewusstsein, der inneren Intelligenz. Du kannst lernen, diese Sprache zu verstehen – dich aber nicht „rumkommandieren“ zu lassen. Wie das geht? Dazu lies die folgenden unbearbeiteten Vortragsmitschriften aus dem Workshop „Angst überwinden mit Yoga“, neunter Teil:

Ok, so haben wir also viele Minister und jetzt kommt noch der – das Thema ist ja eigentlich „Ängste“. Wenn ich so merke, ich schweife sehr stark ab, aber ich vermute, viele von euch sind nicht deshalb hier, weil das Thema „Ängste“ ist, sondern einfach weil ich hier sitze. Und so kann ich halt auch meine Intuition einfach sprechen lassen. Die, die hauptsächlich wegen dem Thema hier sind, es ist auch ein Thema, indem wir das Thema weit streuen, hilft das auch gegen Ängste, weil man sich einfach bewusst wird, was man noch hat. Und Ängste sind auch wieder eigentlich Ausdrücke von Verschiedenem. Ängste berühren einige Minister. Man kann sagen, es ist so ein Ausdruck verschiedener Minister. Natürlich gibt es erst mal den Minister für Selbsterhaltung, der will, dass man überlebt. Und der manifestiert sich z.B., wenn man irgendwo auf einem siebten Stock ist und dann überlegt: „Soll ich mal auf die Ballustrade von der Terrasse oder vom Balkon gehen?“ Da meldet er sich stark. Der meldet sich, wenn ein quietschendes Auto kommt. Also, Ängste sind zum einen Minister für Überleben. Zum zweiten ist die Angst aber auch ein Ausdruck von vielen anderen Ministern. Es gibt da eben den Minister für Liebe und der hat auch Ängste. Sei es eine Angst, dass er nicht ausreichend gut für andere ist oder dass er sich unbeliebt macht. Man kann sagen, Ängste sind irgendwo ein Ausdruck von vielen Ministern und das ist jetzt auch schon etwas, wo ihr überlegen könnt, Ängste, die ihr habt, welcher Minister steckt dahinter oder welcher Mitarbeiter, welcher Anteil in euch?  Vielleicht ist es der Minister für Vollkommenheit und ihr habt Angst, dass ihr nicht ausreichend gut seid. Vielleicht ist es eben der Minister für Liebe oder Staatssekretär für Popularität. Angst, andere denken schlecht über euch. Vielleicht ist es der Minister für Kindererziehung – klingt eigentlich dumm – und der will es richtig machen. Und der denkt: „Ich mache es nicht richtig.“ Der verbündet sich dann mit dem Minister für Vollkommenheit. Oder der Gesundheitsminister in Gestalt vielleicht des Staatssekretärs für Hygiene. Und dann haben Menschen Angst, dass sie sich anstecken könnten und müssen ständig ihre Hände waschen. Das könnt ihr so ein bisschen überlegen, nur einen Moment lang, welche Ängste ihr vielleicht habt, und der Ausdruck von welchem wichtigen Minister sie eigentlich sind. Vielleicht sind dort mehrere daran beteiligt, und manche werden feststellen, da ist einer ganz konkret. Und im Raja Yoga ist das so ein erster wichtiger Schritt, dass ihr nicht schlimm findet, dass Ängste da sind, sondern erst mal feststellen: „Ängste, das ist ein Zeichen, da manifestiert sich ein Minister in mir oder ein Anteil in mir, der wichtig  ist, den ich brauche und der gut ist.“ Und danach, der zweite Schritt wäre, man könnte zum einen mit dem sprechen und sagen: „Du, es ist toll, dass es dich gibt, und toll, dass du das willst. Und ich habe dein Anliegen verstanden und ich werde mich darum kümmern.“ So kann ein guter Chef z.B. mit seinen Mitarbeitern sprechen, so kann ein König zu seinem Minister sprechen. Meistens reicht das allein nicht aus, denn der Mensch ist von seiner Persönlichkeitsstruktur nicht so diktatorisch ausgerichtet, dass wir einfach sagen können: „Ich mache das jetzt so.“ Menschen sind insgesamt auch im Miteinander eher demokratisch ausgerichtet. Und man weiß, in allen Naturvölkern sind demokratische oder halbdemokratische Strukturen so lange da, wie die Größe des Stammes nicht über zwanzig bis dreißig ist. Wenn es über zwanzig und dreißig ist, dann wird ein Führer gewählt, und wenn sie kleiner bleiben, ist der erst nur vorübergehend und der kann gewechselt werden. Und je größer umso mehr wird es dann schließlich zur Erbmonarchie. Das war dann aus bürokratischen Gründen irgendwann notwendig. Man kann sagen, und die moderne Demokratie hat den großen Vorteil, sie hat es irgendwie organisatorisch geschafft, einigermaßen demokratische Richtlinien in einen Staat hineinzubringen. Man muss sagen, einigermaßen demokratisch, denn natürlich, parlamentarische Demokratie ist ja etwas anderes und man könnte auch nicht alles vollständig basisdemokratisch entscheiden. Vielleicht die Schweiz es halbwegs vorlebt, dass es doch irgendwie funktioniert, obgleich da manchmal wirre Sachen beschlossen werden, aber das manchen unsere Politiker hier auch. Aber ob ein Staatswesen von der Größe von Europa mit Volksentscheiden für jede Einzelfrage gut regiert werden könnte, eine Sache, aber doch irgendwo organisatorisch Demokratie einigermaßen verankert. Gut, und so ist auch unser Geist auch irgendwo demokratisch organisiert, nicht so sehr hierarchisch. Und dann ist es leichter, eine Ministerkonferenz einzuberaumen. Eben, der eine hat halt Angst, dann kann man eben sagen, dass der Minister für Selbsterhaltung sagt: „Kein Risiko.“ Dann kommt aber der nächste und das ist der Minister für Vollkommenheit, der sagt: „Ich muss mich weiterentwickeln, dann muss ich auch mal ein Risiko eingehen.“ Dann meldet sich noch der Wirtschaftsminister und sagt: „Ja, Risiko ist einzugehen und letztlich, irgendwo muss die Familie ernährt werden und dazu ist es notwendig.“ Und dann kommt noch der Minister für Liebe oder Fürsorge, Sozialminister oder Gesundheitsminister, die kommen alle dazu. Und dann anschließend seid ihr plötzlich frei. Ich kann euch das wirklich empfehlen, probiert es mal aus. Einige von euch werden merken, es ist wie ein Haken umgelegt, irgendwie ist man frei. Die Ängste sind nicht mehr schlimm, Reizbarkeit ist nicht mehr schlimm, schlechtes Gewissen ist weg und man hat jetzt die Möglichkeit, irgendwo sich zu entscheiden und es ist gut so. Ich will nachher das Raja-Yogasystem etwas weiter ausbauen noch.

– Fortsetzung folgt –

Das war also der neunte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links: